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Retro-Objektive – gut für die Umwelt

Objektive sind sehr komplex aufgebaute Produkte. Auch ältere Objektive (zum Beispiel aus den 70ern) bestehen häufig aus einem großen Materialmix. Verbaut sind Glas, Metall, oftmals Kunststoffe und Öle/ Fette.
Hat ein Objektiv ausgedient weil es nicht mehr auf die neue Kamera passt oder tatsächlich defekt ist, so folgt oftmals der Weg in die Mülltonne.
Aufgrund der verschiedenen Materialien, ist ein Recycling nicht möglich. Im Müll entsorgte Objektive werden im günstigsten Fall der Müllverbrennungsanlage zugeführt und die resultierende Schlacke wird im Straßenbau genutzt.

Mit dem Aufkommen der digitalen, spiegellosen Systemkameras tut sich eine Nachnutzungsmöglichkeit für alte, analoge Objektive auf. Man muss die alten Optiken nun nicht mehr wegwerfen, man kann Sie adaptieren. Leider gibt es bis heute nicht für jede Kombination aus altem und neuem Bajonett Adapter. Auch dies wird sich ändern, denn der 3D Druck hält zunehmend Einzug in die Privathaushalte. Inzwischen kann man sich für viele alte Anschlüsse einen eigenen Adapter aus dem Internet herunterladen und einfach drucken.

Was ist mit defekten Objektiven?

Leider gehen Objektive auch mal kaputt. Im Gegensatz zu modernen Objektiven, die ranvoll mit Elektronik sind, lassen sich die alten Schätzchen aber wieder instandsetzen. Hier kommt es natürlich auf den individuellen Zustand an. Besonders schwere Fälle wie Fallschäden lassen sich beispielsweise gar nicht mehr auseinanderbauen. Ein signifikanter Teil der defekten Objektive weißt aber reparable Makel auf. Eine verölte Blende lässt sich entölen, ein vertrockneter Fokusgang lässt sich neu schmieren. Schwieriger wird es mit Objektiven die Pilzbefall oder Kratzer haben. Pilze (Fungus) lässt sich oftmals augenscheinlich rückstandslos entfernen, die Sporen setzen sich jedoch in Gewinden, Einbuchtungen und Rillen fest. Unter geeigneten Bedingungen können diese Sporen dann erneut zu einem Ausbruch der „Pilzkrankheit“ führen.
Ich für meinen Teil versuche auch Objektive zu retten, die einen leichten Pilzbefall hatten. Das ist aufwändig, da ich alles in Einzelteile zerlegen muss und in 99% Isopropanol einlegen muss. Objektive, die zuvor einen Befall hatten, werden bei Stolze-Optik gesondert gekennzeichnet, so kann jeder selbst entscheiden ob er dem Frieden traut.
Besonders Problematisch sind Kratzer auf den Gläsern. Oftmals haben kleinere Kratzer gar keinen Einfluss auf die Bildqualität. Jedoch legen die Meisten Käufer wert auf makellose Gläser und somit ist die Nachfrage nach diesen Objektiven recht gering.
Wenn Sie dennoch Interesse an Objektiven haben, die kleinere Makel haben, so besuchen Sie doch mal die Shop-Kategorie „B-Ware“.